Osette Cuenca

OSETTE [„Bärchen“; es handelt sich bei diesem Namen wohl um eine verniedlichende Ableitung von oso = Bär] irrte entlang einer Schnellstraße. Höchstwahrscheinlich war er von einem Schäfer zum Schafe hüten eingesetzt gewesen. Sein ganzes Leben hatte er seinem Herrn gedient, nun aber, da alt und langsam geworden war, hatte man ihn entsorgt, wie Müll.

OSETTE war in seinem ganzen Leben noch nicht liebevoll angesprochen und gestreichelt worden. Er ist ein sehr ruhiger und außergewöhnlich lieber Hund. Er legt sich auch mit keinem anderen Hund an, um ja nicht zu stören. Mit allen Hunden kommt er gut aus, mag allerdings nicht, dass man ihn bedrängt. Da er schon etwas älter ist, will er nun nur noch seine Ruhe haben. Mit Katzen scheint er auch gut auszukommen.

Wie auf einem Foto zu sehen ist, ist sein Unterkiefer größer als sein Oberkiefer, und seine Fangzähne sind abgesägt. Diese barbarische Gräueltat wird von Schäfern vorgenommen, damit ihre Hunde die Schafe nicht beißen können. OSETTE hat auch keine Hoden. Es gilt noch zu untersuchen, ob sie in der Bauchhöhle eingewachsen sind oder ob sie ihm entfernt wurden, indem man sie mittels eines Gummibandes abdrückt, bis der Blutkreislauf unterbunden ist, die Hoden nekrotisieren und schließlich abfallen.

Dieser Hund hat viel gelitten. Sein bisheriges Leben war schlimm, aber nun soll er die Möglichkeit bekommen, seine letzten Jahre umgeben von Liebe und Fürsorge zu verbringen.

Die zukünftigen Besitzer werden ihm sinnvollerweise Chondroprotektiva zur vorbeugenden Behandlung einer Arthrose in seinen abgenutzten Gelenken geben müssen.

OSETTE ist auf Leishmaniose und Ehrlichiose negativ getestet worden.