Die ALBA ( Asociación para la Liberación y el Bienestar Animal) wurde im März 1998 in Madrid (Spanien) gegründet. Die 12 Gründungsmitglieder hatten, obwohl sie noch jung waren, schon viele Erfahrungen im Tierschutz gesammelt und wollten nun ein eigenes Tierheim führen. Finanzielle Mittel waren nicht da, nur eine grosse Liebe zu den Tieren, aber auch genaue Vorstellungen, wie sie Tierschutz machen wollten. Sie wussten, dass sie Kontakte nach Deutschland knüpfen und ihre aufgelesenen Hunde und Katzen grösstenteils dorthin bringen mussten. Damals wussten die meisten Spanier noch nicht einmal, dass es Tierheime gab. Wie sollten sie da ans Adoptieren denken?
Durch eine Anzeige wurden sie auf ein Gelände aufmerksam, auf dem die Grundmauern von Zwingern standen, ohne Zwischenwände, Dächer oder Türen.... Sie pachteten es und damit war das Geld, das sie gesammelt hatten, verplant. Aber "wo ein Wille ist, ist auch ein Weg"!
Als Dank für die in ein deutsches Tierheim gebrachten Hunde, bekamen sie Zwingertüren gespendet ( die haben wir jetzt noch!) und, durch einen Notfall unter Druck gesetzt, entstanden an einem Nachmittag die ersten notdürftigen "Zwinger" und die ersten Hunde aus einer Beschlagnahmung wurden aufgenommen.
Das war der Anfang des ALBA-Tierheims. Die Gründungsmitglieder machten die Zwinger damals selber abwechselnd sauber, bettelten um Futterspenden und wurden zu Maurern, Tischlern und Elektrikern .... Die Sickergrube hoben sie selbst mit Spaten aus....
Seitdem sind mehr als 20 Jahre vergangen und wir konnten viele Hunderte von Tieren retten. Dabei handelt es sich nicht nur um Strassenhunde und -katzen, sondern auch um verschiedene Arten wie Ziegen, Esel, (Mini)Schweine, Schafe, gefiederte Freunde und auch schon mal Reptilien. Unsere Einrichtungen konnten hauptsächlich dank der Subventionen der Madrider Regierung wesentlich verbessert werden.
Vielleicht fragen Sie sich, ob unsere Arbeit nur ein Tropfen auf den heissen Stein ist.
Leider steht Spanien an der Spitze der Länder der E.U., was die Zahl der ausgesetzten Haustiere betrifft. Zwar hat sich diese Zahl seit 2008 reduziert, ist aber immer noch schockierend. Im Jahre 2017 wurden mehr als 137.000 Hunde und Katzen von Spaniens Tierheimen und Perreras ( Tötungsstationen) aufgenommen. Und wieviele Tiere wurden nie aufgelesen? Wahrscheinlich kann man diese Zahl noch verdoppeln.
Auch wenn diese Zahlen entmutigend sind, hat die ALBA nie aufgehört, für die Tiere in Spanien zu kämpfen. Unsere Arbeit ist bestimmt nicht ein Tropfen auf den heissen Stein, sie ist viel mehr, sie hat zumindest was die Madrider Tiere betrifft ihr Leben bzw. ihre Lebenserwartung grundlegend verbessert!!
In 33 Zwingern leben bei der ALBA bis zu 80 Hunde und ca. 40 Katzen geniessen ihr Leben in drei Stuben, an die wunderschöne Patios grenzen, in denen sie sich sonnen können. 3 Tierärzte und 4 Tierpfleger sorgen für das Wohl der Tiere. Einige Ehrenamtliche kommen auch unter der Woche und helfen beim Putzen, Füttern oder Gassigehen oder gehen unserer Sekretärin bei der von allen gehassten, aber so notwendigen Büroarbeit zur Hand.
Der Vorstand der ALBA setzt sich aus 4 Mitgliedern zusammen. Carolina Corral (1. Vorsitzende), José Suarez (2. Vorsitzender), Silene del Pozo (Anwältin) und Jutta Grohall (verantwortlich für die Vermittlungen ins Ausland). In Deutschland vertritt uns unsere ALBA-Delegierte Monika Bender.
Es hat sich also seit der Gründung der ALBA viel getan und wir sind so nach und nach zu einem kleinen Unternehmen gewachsen. Doch wir lesen nicht nur ausgesetzte Tiere auf, einer unserer Schwerpunkte liegt in der Öffentlichkeitsarbeit!
Besonders stolz sind wir darauf, dass uns die Möglichkeit geboten wurde, aktiv am Madrider Tierschutzgesetz mit dem Madrider Parlament zusammen zu arbeiten. Wir erreichten, dass das Töten der Tiere in den Madrider Perreras verboten wurde ( ab 1.1.2017).
Vorträge an Schulen und Besuche der Kinder in unserem Tierheim sind bei uns an der Tagesordnung. Im Tierheim wird den Schülern vor Augen geführt, welche Konsequenzen das verantwortungslose Aussetzen der Tiere hat. Und für Nachwuchs von Tierschützern ist durch die ALBA-Kids gesorgt. Wir sind uns bewusst, dass es die Kinder und Jugendlichen sind, die im Respekt den Tieren gegenüber erzogen werden müssen.
Die ALBA ist Mitglied im Madrider Tierschutzbund ( FAPAM ), der sich aus ca. 12 Madrider Tierschutzvereinen zusammen setzt und zu dem auch das kommunale Tierheim Ciaam gehört. Dank der guten Zusammenarbeit der Vereine konnten viele Beschlagnahmungen bei illegalen Züchtern und Animal hoardern durchgeführt werden. Auch arbeitet der FAPAM eng mit den Madrider Tierschutz-Behörden zusammen.
Ebenfalls ist die ALBA Mitglied im Madrider Tierschutzrat ( Consejo de Protección Animal), der sich aus verschiedenen Institutionen zusammensetzt: der Vereinigung der Madrider Tierärzte, der Madrider Naturschutzpolizei ( Seprona), den Tierschutzämtern sowohl der Comunidad Madrids als auch der Madrider Stadt Madrid ist ein Stadtstaat mit zwei Verwaltungen - , der Madrider Veterinärfakultät und 6 in der Madrider Staatverwaltung eingetragenen und auserwählenten Tierschutzvereinen, zu denen eben auch die ALBA gehört.
Im Vorstand der ALBA befindet sich, wie schon erwähnt, unsere Anwältin Silene del Pozo, die dafür sorgt, dass unsere Anzeigen gegen Tierquälerei strafrechtlich durchgeführt werden . Wir erstatten jährlich bis zu 50 Anzeigen und viele verantworrtungslose Tierhalter mussten schon hohe Geldstrafen zahlen.
Besonders stolz sind wir auch darauf, dass wir in unserem Tierheim Hunde anderer spanischer Tierheime aufnehmen können und somit auch dort helfen können, sowie wir etwas Platz haben (hauptsächlich dank unserer Transporte nach Deutschland). Denn leider gibt es in Spanien noch viele Regionen, in denen die Tiere in den Perreras (Tötungsstationen) nach einer gewissen Frist eingeschläfert werden.
Wie finanzieren wir uns?
Wir haben ca. 400 Mitglieder, deren Beiträge leider nur einen kleinen Teil unserer Einkünfte ausmachen. Wir haben Abkommen mit verschiedenen Madrider Gemeinden, in denen wir den sogenannten Auflesedienst durchführen. Wir werden von der Polizei benachrichtigt, dass ein Tier gefunden wurde (leider oft verletzt und angefahren) und holen es unverzüglich in unser Tierheim, wo es von unseren Tierärzten versorgt wird. Hat das Tier einen Microchip, machen wir den Besitzer auskundig, der natürlich eine Gebühr für unseren Einsatz bezahlen muss. Sind die Daten in der Datenbank nicht korrekt, leiten wir ein legales Verfahren ein.
Wir erhalten von der Gemeinden zwar eine gewisse Summe pro Tier, diese reicht allerdings bei einem Tier, das operiert werden muss, nur für das Nötigste aus.
Nach der grossen finanziellen Wirtschaftskrise Spaniens, während der wir keinerlei Unterstützung der Madrider Verwaltung erhielten, bekommen wir nun wieder eine jährliche Subvention, die unser Bestehen hauptsächlich ermöglicht.
Die tierärztliche Versorgung unserer Tiere und die hohen Laborkosten der Leishmaniose- und Ehrlichiosetest bei den Hunden, FIV- und FeLV-Tests bei den Katzen, Kotproben bei der Veterinäruni, doppelte Impfungen, Kastrationen, Microchips plus tierärztliche Versorgung verschlingen grosse Summen. Aber wir sind sehr stolz auf unsere seriöse Arbeit!
Und auch wenn wir oft am Rande der Verzweiflung stehen und das Leid der Tiere, mit dem wir täglich konfrontiert werden, uns psychisch sehr zusetzt, werden wir die Tiere in diesem Lande nicht im Stich lassen denn
Sie brauchen uns!!
Mehr über unsere Arbeit können Sie in den drei Reportagen, die das WDR im September des Jahres 2016 bei und mit der ALBA drehte, sehen.
Bitte klicken Sie hier:
ALBA-Madrid: Apartado de Correos nº 59117 28080 MADRID
VAT G-82017468
WEBSITE: www.albaonline.org
Dt. Kontaktperson in Spanien: Jutta Grohall
Email: Jutta@albaonline.org
ALBA-Delegierte in Deutschland: Monika Bender
Email-Adresse: tojesa@aol.com
Spendenkonto in Deutschland:
ALBA
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BLZ: 57069238
Kto: 100236398
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