Papis Bartolome

PAPIS erschien eines Tages bei einer der Kolonien, die ich betreue. Sobald er hörte, wie das Trockenfutter in die Näpfe fiel, kam er die Parktreppen zu mir heruntergesprungen. Mit der Zeit gewann ich sein Vertrauen und ich durfte ihn streicheln. Dabei bemerkte ich, dass seine Haut unter der Achsel und am Bauch ganz rau war, und diese Rauheit dehnte sich bald bis zum Rücken aus. Ich brachte ihn in einer Transportbox zum Tierarzt. Es handelte sich weder um Pilze noch die Krätze, sondern um eine Allergie, möglicherweise gegen das Trockenfutter.

Es ging zurück zur Kolonie. Ich behandelte ihn gegen innere und äussere Parasiten und verabreichte ihm Urbason. Es wurde viel besser, aber es blieben immer noch rauhe Stellen zurück. Sobald ich das Urbason absetzte, war die Allergie wieder da.

Ich bemerkte, dass die Allergie wuchs, wenn die Zahl der Igel in der Nähe der Essnäpfe zunahm (sie fressen auch Katzenfutter). Die Igel sind überhaupt nicht reinlich, werden nie satt, fressen und fressen und machen  ihr Geschäft überall hin, sogar in die Näpfe. Zum Glück halten sie Winterschlaf, im Frühjahr stehen sie dann alle wieder auf der Matte… 

Seit ich PAPIS bei mir zuhause in Pflege habe, anfangs mit demselben Futter, ist die Allergie verschwunden. Er ist vollkommen geheilt und braucht auch keine Medikamente mehr!

PAPIS ist mordsanhänglich. Doch er liebt seine Freiheit genauso wie die Streicheleinheiten. Einmal verschwand er durch das Klappfenster und lief zurück zu seiner Kolonie. Dort durfte ich ihn mit der Transportbox wieder abholen.

Das Leben als Freigänger ist nichts für ihm, denn sobald die Igel zurückkehren, kehrt seine Allergie zurück.

Er ist ungefähr eineinhalb Jahre alt, vielleicht etwas mehr, und wahrscheinlich ist er der Vater von KITIN, die ich auch in Pflege habe. Sie vertragen sich beide gut mit den anderen Katzen.

(Ich weiss, es ist schwierig, aber es wäre wunderschön, wenn sie zusammen adoptiert werden könnten. KITIN kümmert sich sehr lieb um die anderen Katzen und spielt sehr viel, ist aber Menschen gegenüber immer noch scheu, ganz im Gegensatz zu PAPIS, der sehr menschenbezogen ist, doch bei Katzen eher vorsichtig. Sie sind beide aus derselben Kolonie und kompensieren einander.)

PAPIS ist getestet, geimpft und kastriert.