Jahresrückblick 2009

Ein Bericht von Carolina Corral, 1. Vorsitzende der ALBA und Jutta Grohall, Vorstandsmitglied

Das Jahr 2009 war nicht einfach für uns. Die wirtschaftliche Krise, unter der besonders Spanien leidet, hat sich wie erwartet auch auf den Tierschutz ausgewirkt. Viele Menschen sind arbeitslos geworden und können ( oder wollen) ihre Hunde und Katzen nicht mehr halten. Sie setzen sie aus, bringen sie zum Einschläfern in die Perreras oder bitten die privaten Tierheime um Hilfe. Dadurch hat es in der letzten Zeit mehr Abgabetiere bei der ALBA gegeben.
Auch wurden viele Mitgliedschaften gekündigt, und, was das Schlimmste ist, die Gemeinden, für die wir die Auflesedienste durchführen, haben auf Grund ihrer finanziellen Probleme seit eineinhalb Jahren ihre Zahlungen eingestellt. Nach mehrmaligen Reklamationen werden wir uns gezwungen sehen, den Auflesedienst bei einigen dieser Gemeinden ab 10. Januar einzustellen. Was das für die ausgesetzten Tiere bedeutet, kann man sich denken, aber ohne Einkünfte kann die ALBA leider nicht bestehen.

Doch es gibt auch viel Positives zu berichten.  Im Jahre 2009 haben wir ca. 600 Hunde, 685 Katzen, einige Tauben, Schafe und ein Pferd aufgelesen. All’ diese Tiere mussten geheilt, getestet, entwurmt, geimpft, kastriert und in vielen Fällen geröngt oder Ultraschall untersucht werden. Ein enormer Aufwand, der uns viel Kraft, Zeit und Energie gekostet hat und kostet. Doch wir müssen noch viel mehr für diese Tiere tun, um sie vermitteln zu können: wir müssen sie besser kennen lernen und uns somit ausgiebig mit ihnen beschäftigen.  Da sie in vielen Fällen schlecht behandelt oder sogar gequält worden sind, tun wir unser Möglichstes, sie ihre Angst, Scheu und Traumata vergessen zu lassen. Der Stress, unter dem die Tiere im Tierheim leiden, erschwert logischerweise unsere Arbeit sehr. Hier leisten unsere ehrenamtlichen Helfer eine grossartige Arbeit! Es werden Fotos und sogar Videos gemacht und die Beschreibungen der Tiere auf unserer Seite ständig aktualisiert.

Carolina Corral, unsere 1. Vorsitzende und Tierheimleiterin, erhält täglich um die 100 Anrufe, bei denen es sich meist um Notfälle handelt. Das Handy ist schon fast mit ihrem Ohr “verwachsen”, sie beantwortet die Anrufe ca. 16 Stunden am Tag, erstens um bei Notfällen sofort eingreifen zu können und zweitens um eventuelle Adoptanten so bald wie möglich ins Tierheim bestellen zu können. Unser grösstes Bestreben ist es, so viele Tiere wie möglich vor Ort GUT zu vermitteln und das bedeutet, dass die Menschen, die sich in Madrid für sie interessieren,  gründlichst unter die Lupe genommen werden müssen, ein langer Fragebogen gemeinsam ausgefüllt und gleichzeitig  viele Ratschläge und Erklärungen  zur Tierhaltung abgegeben werden müssen. Auch sind wir der einzige Tierschutzverein, der es sich zur Norm gemacht hat, die adoptierten Tiere persönlich in ihr neues Zuhause zu bringen.

Im Jahre 2009 haben wir 9 Transporte nach Deutschland gemacht, zwei mehr als in den vergangenen Jahren. Das bedeutet aber nicht, dass wir insgesamt mehr Tiere transportiert haben, sondern dass wir aus Sicherheitsgründen jedesmal weniger Tiere in unseren LKW geladen haben. Ebenfalls konnten ca. 80 Tiere  nach Deutschland fliegen, hauptsächlich dank der Angebote einiger Flugpaten, die sich mit uns in Verbindung setzten und die wir immer nutzten.

Auch in diesem Jahr ist Carolina regelmässig in Schulen gegangen, um die Kinder von klein auf mit dem Tierschutzgedanken vertraut zu machen und sie Respekt den Tieren und der Natur gegenüber zu lehren..Auch haben uns Schulklassen von Kindern jeden Alters im Tierheim besucht. Die Aufmerksamkeit und Sensibilität dieser Kinder den Tieren gegenüber haben uns sehr optimistisch gestimmt.

Es fanden verschiedene Seminare über das Verhalten von Hunden und Katzen in unserem Tierheim statt, die für uns alle sehr interessant waren und durch die wir sehr viel gelernt haben.  Am 21. und 22. März besuchte uns Sabine Neumann der Hundeschule Traum-Hund in Österreich ( www.traum-hund.com ) , von deren sanften Methoden und liebevollem Umgang mit unseren Hunden wir tief beeindruckt waren.  Die Uni-Professorin Guadalupe Miró erwies uns ebenfalls die Ehre, eine Konferenz über Leishmaniose und Parasitologie in unserem Tierheim abzuhalten. Am 16. und 17. Mai nahmen Carolina, Esther und Antonio an einem Seminar von Turid Rugaas in Bilbao teil. Von den neuen Kenntnissen, die wir alle durch diese Seminare erwarben, profitieren natürlich hauptsächlich die Tiere, die sich in unserem Tierheim aufhalten (müssen) und die Vorarbeit, die unsere Ehrenamtlichen mit ihnen leisten, wird von unseren deutschen Mitarbeitern sehr geschätzt.

In Zusammenarbeit mit der Madrider Regierung und als Mitglieder des Madrier Tierschutzbunden ( FAPAM) nahmen wir an mehreren Beschlagnahmungen teil, aus denen unsere Sanse- und Cadalso-Hunde stammen, die sehr, sehr ängstlich sind und deren Vermittlung deshalb sehr schleppend voran geht.

Ebenfalls organisierte die Madrider Regierung im Oktober erneut ein Adoptions-Wochenende, das in dem zentral gelegenen Park “El Retiro” stattfand und uns ca. 40 seriöse Vermittlungen bescherte.

Unsere Einrichtungen konnten auch in diesem Jahr dank der Subventionen der Madrider Regierung erheblich verbessert werden. Im Juni kamen Thomas Kumbier und Jürgen Düring, um die Mauern der neuen, im hinteren Teil der Zwingeranlage gelegenen Bauten, die den Waschraum, Heizungsraum und Werkstatt beherbergen, zu streichen. Sie leisteten eine grossartige Arbeit!!

Wie Ihr alle wisst, sind bei der ALBA zwei Tierpfleger angestellt, Antonio und Juan. Beide kommen aus Ecuador und es ist beeindruckend, welche professionellen Kenntnisse sie bei uns erworben haben. Wir sind fest davon überzeugt, dass sie das Tierheim schon fast alleine führen könnten. Auch ist es von Vorteil, dass sie im Tierheim leben und unsere Tiere dadurch nie allein sind. Sie gehen so liebevoll und respektvoll mit ihnen um, dass die Tiere sehr an ihnen hängen. Und Ihr wisst ja: Tiere lügen nicht!

Eine gute Nachricht ist auch, dass wir einen zweiten Tierarzt einstellen konnten, so dass unsere Tiere während ihres Aufenthaltes bei uns noch besser medizinisch versorgt werden und vor allem in Notfällen sofort operiert werden können. Auch unsere zahlreichen Kastrationsobjekte von Katzenkolonien konnten durch die Arbeit eines zweiten Tierarztes aktiviert werden. Und apropos Katzenkolonien: die spektakuläre Kastrationsaktion für Madrider Katzenkolonien, die am 29. März stattfand und an der sich 11 Tierärzte ehrenamtlich beteiligten, war ein voller Erfolg und wir hoffen, sie im kommenden Jahr wiederholen zu können!

In diesem Jahr haben wir wieder viele Hunde aus anderen Tierheimen bzw. Perreras bei uns aufgenommen und vermittelt. Sie stammten nicht nur aus dem  Kommunalen Tierheim (Ciaam)Madrids, sondern auch aus 3 verschiedenen Tierheimen in  Andalusien, einem in Segovia und anderen Orten Spaniens.

Dank unserer Anwältin Silene konnten auch im Jahre 2009 viele Anzeigen wegen Tierquälerei oder Aussetzen der Tiere erstattet werden.  Wir gewannen fast alle Fälle und den Tätern wurden bedeutende Geldstrafen verhängt.

ALBA setzt sich aus vielen Personen zusammen und ihnen allen ist es zu verdanken, dass es uns gibt und wir überhaupt funktionieren : was täten wir ohne die ehrenamtlichen Helfer, die Tierärzte, die ca. 500 Mitglieder, die Adoptanten, unsere Tierpfleger und vor allem ohne unsere deutschen Freunde und Helfer??

Dank Euch allen haben wir im Jahre 2009 mehr als 1.200 Tiere retten können !!

VON HERZEN DANKESCHÖN AN EUCH ALLE!!

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